Author/Uploaded by Caiolo, Claudio; Schorlau, Wolfgang
Wolfgang Schorlau / Claudio Caiolo Falsche Freunde Commissario Morello ermittelt in Venedig Kurzübersicht Buch lesen Titelseite Inhaltsverzeichnis Über Wolfgang Schorlau / Claudio Caiolo Über dieses Buch&...
Wolfgang Schorlau / Claudio Caiolo Falsche Freunde Commissario Morello ermittelt in Venedig Kurzübersicht Buch lesen Titelseite Inhaltsverzeichnis Über Wolfgang Schorlau / Claudio Caiolo Über dieses Buch Impressum Hinweise zur Darstellung dieses E-Books Hinweis für E-Reader-Leserinnen und Leser Wenn Sie sich die Karte in Farbe und zoombar ansehen möchten, dann geben Sie bitte die folgende Internetadresse im Browser Ihres Computers oder Smartphones ein: www.kiwi-verlag.de/die-karten-zu-falsche-freunde Hinweis für Leserinnen und Leser auf dem Smartphone/Tablet oder am Computer Sie möchten sich die Karte zoombar anschauen? Dann tippen bzw. klicken Sie bitte auf die Abbildung. Es öffnet sich ein neues Fenster mit der entsprechenden Website-Ansicht. Inhaltsverzeichnis Widmung Figuren 1. Tag Montag 2. Tag Dienstag 3. Tag Mittwoch 4. Tag Donnerstag 5. Tag Freitag 6. Tag Samstag 7. Tag Sonntag 8. Tag Montag Die folgenden Tage Nachwort Zwei sizilianische Rezepte von Claudio Inhaltsverzeichnis Für Alvise – und alle, die für ein lebenswertes Venedig kämpfen Inhaltsverzeichnis Figuren Das Team Antonio Morello, Commissario Anna Klotze, Ispettrice Sostituta Commissario Ferruccio Zolan, Vice Commissario Alvaro Camozzo, Bootsführer Mario Rogello, Assistente Capo Viola Cilieni, Sekretärin Felice Lombardi, Vice Questore, Morellos direkter Chef Dottoressa Luisa Gamba, Gerichtsmedizinerin Attilio Perloni, Questore, und seine Frau Elvira Masi Claudio, ehemaliger Taschendieb Elena Parisi, Journalistin von La Voce della Laguna Wichtige Figuren Paolo Salini, Buchhalter, stirbt in der ersten Szene Filiberto Gabbia, genannt: der Architekt, Nachkomme eines Dogen, vermietet Palazzi und Luxussuiten an reiche Leute Giulio Scarpa, Nachkomme des Dogen, der nur einen Tag regierte Rita Ferretti, CEO Banca Italiana, Mailand Weitere Auftritte Carla Bellomi, Zeugin, findet die Leiche Eine Blumenhändlerin Renato Tabian, ein Weinhändler Maria Polia, Salinis Putzfrau Eine kleine vietnamesische Frau Ein böser Boxer Ein junger Mann, der schnell rennen kann Afrore Bregu, Küchenhilfe bei Filiberto Gabbia Area, ihre siebenjährige Tochter Aurelio, der Mann im Bademantel Padre Maurizio, der Priester der Kirche San Sebastiano (Dorsoduro) Ein junger Priester namens Lorenzo Antonella Salini, Schwester des Opfers Paolo Salini Ilaria Michetti und Manuela Bini, haben Salinis Steuerberatungsbüro übernommen Franco Zanca, Fraktionsvorsitzender der Partei LIGA im Regionalparlament von Venetien Inhaltsverzeichnis 1. Tag Montag Dorsoduro, Venedig, im Oktober 2022 An dem Tag, an dem der Buchhalter Paolo Salini ermordet wird, streckt der Winter zum ersten Mal in diesem Herbst seine eisigen Finger nach Venedig aus. Er bläst kalten Wind über die Kanäle, der vor dem wärmeren Wasser zurückschreckt und tief hängende Nebelschwaden aufsteigen lässt, die den wenigen die Sicht nehmen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, morgens um fünf Uhr durch die Stadt bewegen. Einer von ihnen ist Paolo Salini. Zielstrebig schreitet er durch die nebelverhangenen Gassen. Sein Schritt ist ausgreifend, wie dies nur langjährigen Bewohnern Venedigs zu eigen ist. Das Gesicht des Buchhalters ist gelblich und zerfurcht, als wäre es niemals durch ein Lachen erwärmt worden. Die Augen glänzen kalt, sein Blick wandert unablässig von rechts nach links und wieder zurück. Die Gestalt Salinis ist lang und mager, er läuft etwas vornübergebeugt. Es scheint, als würde er nur von dem eng anliegenden grauen Anzug zusammengehalten, dessen teurer Stoff auf der flachen Brust spannt. Seine rechte Schulter hängt etwas tiefer. Auf dieser Seite trägt er einen burgunderroten Lederkoffer. Das rechte Handgelenk und der Griff des Koffers sind mit graumetallenen Handschellen über eine kurze Stahlkette verbunden. Salini hält auch nicht inne, als er an seinem Ziel, dem Uferweg Fondamenta de la Pescaria, angelangt ist. Er umgeht die mit einem roten Band gesicherte Baustelle, registriert mit einem kurzen Blick die mit groben Holzlatten verdeckte Grube und steuert zielsicher auf die kleine Grünanlage neben dem Gebäude der Guardia di Finanza zu, wischt mit einem Taschentuch die Parkbank vor der hohen Mauer der Behörde trocken, setzt sich an den rechten Rand, drückt den Rücken durch, wie es seine Art ist, und wartet. Nach einer Weile sieht er auf seine Armbanduhr. Wie immer ist er auch jetzt eine Viertelstunde zu früh. Den Pilotenkoffer hat er neben sich im Gras abgestellt. Die Handschelle zieht den rechten Arm herunter, eine Körperhaltung, die er als äußerst unangenehm empfindet. So sitzt er, bis er erschlagen wird. Im Polizeiboot Im Dunst des Nebels glimmt der Scheinwerfer eines Vaporettos auf und erlischt sofort wieder. Das Blaulicht des Polizeibootes beleuchtet für den Bruchteil einer Sekunde eine Häuserwand, die Pfähle einer Anlegestelle und festgezurrte Gondeln. Sicherheitshalber lässt Alvaro Camozzo hin und wieder das Nebelhorn ertönen, während das Boot, das eine beachtliche Bugwelle vor sich herschiebt, in den Kanal Rio di Santa Margherita einbiegt. Aus einem offenen Fenster weht ein Fetzen Musik zum Boot: das Klingen der Kasse aus Pink Floyds Money. Commissario Antonio Morello, der Leiter der Abteilung für Gewaltverbrechen der Polizia di Stato in Venedig, zieht den Reißverschluss seiner dunkelgrünen Steppjacke bis zum Kinn hoch. Die feuchte Kälte kriecht ihm bis auf die Knochen. Für einen Sizilianer ist der Herbst in dieser Stadt ein unerklärliches und vor allem ein unangenehmes Phänomen. Venedig im Nebel ist für Morello nicht schaurig, romantisch oder gar geheimnisvoll. So hat er es bei einigen Schriftstellern und Reisejournalisten gelesen. Für ihn ist Venedig Ende Oktober scheußlich. Nass und kalt. In seiner Heimatstadt Cefalù im Norden von Sizilien zeigt das Thermometer tagsüber manchmal noch 28