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Der Osten_ eine westdeutsche Erfindung

Author/Uploaded by Oschmann, Dirk


 
 
 Das Buch
 Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jah...

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 Das Buch
 Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine überfällige Debatte.
 Der Autor
 Dirk Oschmann, geboren 1967 in Gotha, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Sein FAZ
 -Artikel zum Thema dieses Buches stieß auf große bundesweite Resonanz.
 
 
 Dirk Oschmann
 Der Osten:
 eine westdeutsche Erfindung
 
 
 Ullstein
 
 
 
 
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 ISBN 978-3-8437-2916-1
 
 © Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2023
 Reinhard Lettau, Zur Frage der Himmelsrichtungen
 
 © 1988 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
 Wolfgang Hilbig, Alte Abdeckerei
 
 © 1991, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
 Umschlaggestaltung: © Rothfos & Gabler, Hamburg
 E-Book: LVD GmbH
 , Berlin
 Alle Rechte vorbehalten.
 
 Inhaltsverzeichnis
 
 Über das Buch / Über den Autor
 
 
 Titel
 
 
 Impressum
 
 
 Zitate
 
 
 Widmung
 
 
 Vorwort
 
 
 1. Welche Geschichte wollen wir erzählen?
 
 
 2. Anfänge: Aller guten Dinge sind drei
 
 
 3. Wer oder was bin ich?
 
 
 4. Der »Osten«: Zuschreibungsspiele und Essentialisierungen
 
 
 5. Der Osten des Ostens: Sachsen
 
 
 6. Doppelmoral und Heuchelei
 
 
 7. Störung und Verstörung: Reaktionen auf den FAZ-Artikel
 
 
 8. Kunst im Osten: »Alles Gesinnung!«
 
 8.1. Löschung des Textgedächtnisses
 
 
 8.2. Löschung des Bildgedächtnisses
 
 
 Probe aufs Exempel: Wolfgang Ullrich vs. Neo Rauch
 
 
 
 9. Sprechen und Sprecher: »Jammern«
 
 
 Literatur
 
 
 Anmerkungen
 
 
 Dank
 
 
 Feedback an den Verlag
 
 
 Empfehlungen
 
 
 Eine Wahrheit kann durch Aufschreiben nicht verlieren.
 Hegel
 Alle verschwiegenen Wahrheiten werden giftig.
 Nietzsche
 
 
 Meinem Großvater
 Oskar Fischer (Wölfis 1917–1995)
 und meinem Doktorvater
 Gottfried Willems (Biebernheim 1947 – Jena 2020)
 zum Gedächtnis
 
 
 Vorwort
 
 Das vorliegende kleine Buch stellt die erweiterte Fassung eines Artikels zur innerdeutschen Gemengelage dar, den ich am 4. Februar 2022 unter dem Titel Wie sich der Westen den Osten erfindet
 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
 veröffentlicht habe. Art und Fülle der öffentlichen und privaten Reaktionen lassen es geboten erscheinen, nicht nur die Argumentation zu ergänzen und zu präzisieren, sondern auch die Vor- und Nachgeschichte des Artikels zu beleuchten. Obendrein legen sie nahe, einer vereinzelt auftretenden Fehldeutung ausdrücklich und von vornherein zu widersprechen, nämlich dass ich einer spezifischen »Ost-Identität« das Wort reden würde: Das Gegenteil ist der Fall. Hier geht es, mit einem Wort des französischen Sozialphilosophen Jacques Rancière, um »Des-Identifizierung«. Darüber hinaus wurde dem Artikel gelegentlich ein »Mangel an Differenzierung« vorgeworfen. Differenzieren heißt hier aber nichts anderes, als den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen zu wollen. Es ist freilich höchste Zeit, den Wald in Erinnerung zu rufen.
 Das erscheint umso wichtiger, als es dabei um den krisenhaften Zustand der Demokratie selbst geht, ja um ihre Überlebenschancen in Deutschland. Wie schnell Demokratien massiv beschädigt werden können, war in den letzten Jahren leider schon in direkten Nachbarländern zu beobachten, von der weltweit wachsenden 
 1.
 Welche Geschichte wollen wir erzählen?
 Jenseits der Kohlenbahnlinie, südöstlich eines halb unbewohnten Dorfes, tief in der verwilderten Senke,
 direkt an dem verkommenen Zaun begann das Gebiet,
 welches Osten war, und man drang nicht ungestraft
 in diese Gegend vor.
 Wolfgang Hilbig, Alte Abdeckerei
 
 Die Überlegungen dieses Buches sind in Form von Vorträgen, Gesprächsrunden und insbesondere in dem erwähnten FAZ
 -Artikel bereits verschiedentlich vorgetragen worden. Teile des Publikums fühlten sich offenbar beim Hören oder Lesen angegriffen und reagierten mit empörtem Aufschrei, weil sie aus den vermeintlichen Deutungsselbstverständlichkeiten, in denen sie sich bequem und ein für alle Mal eingerichtet hatten, verscheucht wurden. Damit war zu rechnen. Nicht zu rechnen war damit, dass manches seiner Intention entgegengesetzt aufgefasst wurde. Einem solchen Mangel an Klarheit und Deutlichkeit muss abgeholfen werden, um jede Art von Missverständnis auszuschließen. Dazu ist es nötig festzustellen, dass ich hier versuche, eine Zustandsbeschreibung der Gegenwart
 , des gegenwärtigen Lebens
 zu liefern, aber natürlich im Rekurs auf diverse Vergangenheiten, ohne welche unsere Gegenwart gar nicht zu verstehen ist. Dabei fragt die Zustandsbeschreibung allerdings nicht in der vorherrschenden Manier nach dem vermeintlichen Problemfeld »Osten«, sondern in Umkehrung der Perspektive nach dem Problemfeld »Westen«, genauer nach

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