Author/Uploaded by Gier, Kerstin
Kerstin Gier Vergissmeinnicht Was bisher verloren war Roman Wenn Sie gerne reisen, klicken Sie hier Über dieses Buch Mit Feen abzuhängen, durch Portale in eine Parallelwelt zu spazieren und Superkräfte zu besitzen, daran hat Quinn sich mittlerweile gewöhnt. Blöd nur, dass ihn jedes Geheimnis, das er aufdeckt, vor neue Rätsel stellt. Ohne Matilda und ihre ganz spezielle Art, den Dingen...
Kerstin Gier Vergissmeinnicht Was bisher verloren war Roman Wenn Sie gerne reisen, klicken Sie hier Über dieses Buch Mit Feen abzuhängen, durch Portale in eine Parallelwelt zu spazieren und Superkräfte zu besitzen, daran hat Quinn sich mittlerweile gewöhnt. Blöd nur, dass ihn jedes Geheimnis, das er aufdeckt, vor neue Rätsel stellt. Ohne Matilda und ihre ganz spezielle Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, wäre er völlig aufgeschmissen. Dass er sie doch eigentlich vor den Gefahren des Saums beschützen wollte, hindert Matilda nicht daran, sich kopfüber ins Abenteuer zu stürzen. Denn die beiden müssen dringend ein paar Fragen klären: Steckt eine Geheimgesellschaft hinter dem Tod von Quinns Vater? Wie bändigt man eine Sphinx– und erst die intrigante neue Mitschülerin? Und kann man überhaupt verliebt sein, wenn man ständig in Lebensgefahr gerät? Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de Biografie Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht und schreibt seither überaus erfolgreich für Jugendliche und Erwachsene. Ihre Edelstein-Trilogie und die »Silber«-Bücher wurden zu internationalen Bestsellern, mehrere Romane von ihr sind verfilmt worden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln. Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de Inhalt [Widmung] Prolog Einige Wochen später Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Matilda Quinn Epilog Nachwort Personenverzeichnis Für alle, die sich manchmal verloren fühlen. Ihr seid nicht allein. Prolog Es ging alles so schnell, dass Jeanne d’Arc nicht mal Zeit für einen Gedanken hatte, außer vielleicht für ein nicht sehr einfallsreiches »Verdammt!«. Der Junge, Quinn, wirbelte mit einem seltsam ruhigen Gesichtsausdruck zu ihr herum und fegte sie mit einer einzigen Handbewegung von den Beinen. Die Flammen in ihrer Hand hatten keine Chance gegen den Luftstrom, den er scheinbar mühelos kontrollierte. Mit dem Kopf voran schoss sie über das Dach an ihm vorbei auf das Portal zu. Das Einzige, was sie tun konnte, war, Arme und Beine anzuspannen, wie eine Katze, die man aus dem Fenster wirft, möglicherweise fauchte sie auch, dann war sie auch schon durch das flimmernde Feld des Portals hindurch. Nicht so anmutig, aber sehr viel weicher als befürchtet landete sie auf der anderen Seite in einer halbkreisförmigen Sitzgruppe, die so aufgestellt war, als rechnete man geradezu damit, dass die Leute nicht gesittet durch dieses Portal spazierten, sondern hindurchgeschleudert wurden. Jeanne schaute direkt in die gelben Augen einer Federschlange, die nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht lag und wie ein erschrockenes Sofakissen dreinschaute. Während sie sich aufrappelte, erhaschte sie einen letzten Blick auf den Jungen und das sturmumtoste Dach des Ärztezentrums, dann fiel eine verzierte Eichentür vor dem kollabierenden Flimmerfeld ins Schloss, und es wurde schlagartig still. Bis Jeanne jemanden atmen hörte. Sie fuhr herum. Severin! Er hatte nicht so viel Glück bei der Landung gehabt. Ihn und einen Stuhl hatte es offenbar über die Sitzgruppe hinweg bis an die gegenüberliegende Wand katapultiert, er lag vor einer weiteren schweren Tür voller Schnitzereien. Die vier Wände des kleinen Raums bestanden quasi nur aus solchen Türen, eine neben der anderen. Jeanne zählte insgesamt dreizehn. Zwischen den Ornamenten konnte sie die Zahlen erkennen, mit denen sie gekennzeichnet waren. Bis auf eine waren alle Türen durchnummeriert, Severin kauerte in ungesund verdrehter Haltung vor Nummer 6, die Tür, durch die sie gekommen waren, trug die Nummer 11. Vor Nummer 4 rekelte sich eine weitere Federschlange, eine dritte kroch auf Severin zu. Die auf der Sitzgruppe war immer noch dabei, sich zu sammeln. Jeanne strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Mit Severin und drei Federschlangen würde sie es allemal aufnehmen, so wütend, wie sie gerade war, trotzdem wusste sie, dass es ratsam war, so schnell wie möglich zu verschwinden, bevor jemand anderes sie entdeckte. Das hier war selbst für sie gefährliches Terrain. »Na, Liebster? Ist das Genick gebrochen?«, fragte sie mit zuckersüßer Stimme, während sie ihren Blick prüfend über die Türen hinter Severin gleiten ließ. Welche würde sie hier rausbringen? »Wer hätte gedacht, dass ein kleiner Nachfahrenbengel und sein menschliches Fangirl es mit zwei Nex der Extraklasse aufnehmen können? Obwohl – die Extraklasse ist bei dir ja schon etwas länger her.« Severin rückte seine Knochen mit übelkeiterregenden Geräuschen wieder in Position. Wäre er woanders als im Saum gelandet, hätte er wohl niemals wieder aufstehen können. »Diese verfluchten Krähen kamen garantiert von den Feen, Cassian weiß wahrscheinlich schon Bescheid.« Mit einem letzten Knacken seiner Wirbel richtete er sich auf. »Wir müssen uns also eine verflucht gute Geschichte ausdenken.« Er sah sie an. »Ich weiß, du bist sauer, Darling, aber wir beide sollten jetzt unbedingt zusammenhalten.« »Zusammenhalten?« Jeanne gab den zuckersüßen Tonfall auf. »Sag doch einfach, dass ich dir den Arsch retten soll.« »Ich versichere dir, es wird sich auch für dich lohnen.« Severin versuchte, seiner Stimme einen verheißungsvollen Klang zu verleihen. »Willst du denn nicht wissen, wo wir hier sind?« »Vergiss es!« Jeanne schnaubte. »Schwarzmagische Runenschnitzereien, Federschlangen und eine Sitzgruppe, überzogen mit Norwegermuster – glaub mir, ich weiß, wo ich bin. Und für wen du arbeitest. Geschmacklosigkeit ist sein Markenzeichen.« Sollte sie einfach die nächstbeste Tür benutzen? Oder sollte sie Severin vorher noch einmal das Genick brechen? Ihr war gerade danach. »Ich wusste es in dem Moment, als du das Portal geöffnet hast. Wie tief muss man eigentlich sinken, um für einen Psychopathen wie Frey zu arbeiten?« Ihre Stimme triefte jetzt vor Verachtung. »Undercover als Physiotherapeut, du lieber Himmel!« Befriedigt registrierte sie den betroffenen Ausdruck, der kurz über Severins Gesicht huschte. Dann zuckte er mit den Schultern. »Das hohe Ratsmitglied Frey ist auch nicht schlimmer als die anderen. Und seine Zahlungsmittel sind … nun ja … einzigartig . Weshalb ich immer wieder gern für ihn arbeite.« Er lachte kurz auf, bevor er spöttisch fortfuhr: »Während du, Darling, dich seit Jahrhunderten völlig umsonst abrackerst, immer in der Hoffnung, endlich mal ein Lob von deinem Boss zu bekommen. Wenn du willst, erzähle ich ihm gern, wie sehr du dich ins Zeug