Author/Uploaded by Bode, Thilo
Thilo Bode Der Supermarkt-Kompass Informiert einkaufen, was wir essen unter Mitarbeit von Stefan Scheytt upped by @surgicalremnants Über dieses Buch Was uns der Supermarkt serviert – und was sich ändern muss Wir alle gehen in d...
Thilo Bode Der Supermarkt-Kompass Informiert einkaufen, was wir essen unter Mitarbeit von Stefan Scheytt upped by @surgicalremnants Über dieses Buch Was uns der Supermarkt serviert – und was sich ändern muss Wir alle gehen in den Supermarkt. Doch zwischen Preissteigerungen und dem Wunsch nach guten Lebensmitteln gleicht der Wocheneinkauf einem Blindflug: Billig ist nicht schlecht, teuer ist nicht gut. Unverständliche Zutatenlisten, undurchsichtige Qualitätsversprechen und fehlende Informationen verhindern, dass wir als Kunden unsere Wahlfreiheit ausüben können. In seinem Buch nimmt Thilo Bode uns darum mit auf einen aufklärerischen Gang durch den Supermarkt. Verständlich und übersichtlich unterzieht er die wichtigsten Lebensmittel einem radikalen Qualitätscheck. Und er beschreibt, was passieren muss, damit Supermärkte die Erwartungen der Verbraucher nach Transparenz und Qualität erfüllen. Mit praktischen Info-Boxen zu den wichtigsten Lebensmitteln und allen wichtigen Fakten zu unserer Ernährung. Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de Biografie Thilo Bode, geboren 1947, studierte Soziologie und Volkswirtschaft in München und Regensburg. 1989 wurde er Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, 1995 von Greenpeace International. 2002 gründete er die Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch, um Täuschung und Gesundheitsgefährdung im Lebensmittelmarkt zu dokumentieren sowie die Schwachstellen in der Gesetzgebung aufzudecken. Bei S. FISCHER erschienen seine Sachbücher »Die Diktatur der Konzerne. Wie globale Unternehmen uns schaden und die Demokratie zerstören« (2021), »Die Essensfälscher. Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen« (2010) und »Abgespeist. Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können« (2007). Er lebt in Berlin. Inhalt [Motto] Es sind nicht [...] Betriebsgeheimnis Lidl-Brötchen 1. Die allmächtigen Vier: Aldi, Lidl, Rewe, Edeka Preiswettbewerb statt Qualitätswettbewerb Die Preis-Diktatoren Teuer ist nicht gut, billig ist nicht schlecht 2. Brot + Brötchen Alchemie in der Backstube Die deutsche Verbrauchertäuschungskommission Vollautomatisierte Tradition Infobox: BIO Infobox: GENTECHNIK 3. Tomaten Billig um jeden Preis Pestizide als Beikost Infobox: PESTIZIDE 4. Gemüse Klimakiller Lebensmittelmüll Grün gefärbter Verpackungswahn Bioabfall: ins Meer und aufs Feld Infobox: TIEFKÜHLKOST Infobox: FISCH 5. Erdbeeren Wasserimport aus Regionen ohne Wasser Erdbeeren und Menschenrechte 6. Äpfel Apfelallergie gratis 7. Fruchtsäfte + Limonaden Im Blindflug durch die Saftregale Dickmacher als Durstlöscher Infobox: AROMEN 8. Konfitüren + Marmeladen 9. Honig Honig ist Fälschers Liebling 10. Verarbeitete Lebensmittel Spitzenköche: Pesto (fast) ohne Basilikum Die Basiszutat: E-Nummern Verarbeitete Lebensmittel – ein toxisches Ernährungskonzept Infobox: ZUSATZSTOFFE Infobox: GÜTESIEGEL Infobox: QUALITÄTSTÄUSCHUNG 11. Fleisch + Wurst Die Metzgerei – ein Auslaufmodell Die Mär vom »Tierwohl« Große Ställe – kranke Tiere Tiere als Ausschussware 12. Milch Existenznot trotz Milliardengeschäfts Warum Milch nicht billig ist [Motto] Es sind nicht die Verbraucher, die durch ihren Einkauf im Supermarkt das Sortiment und die Qualität der Lebensmittel bestimmen. Es sind die gesetzlichen Regeln und Vorschriften, die die Konsumentensouveränität aushebeln und den Lebensmittelmarkt steuern. Betriebsgeheimnis Lidl-Brötchen Wie die allermeisten Menschen in Deutschland gehe ich regelmäßig in den Supermarkt, oft mehrmals in der Woche, und an meinem Wohnort Berlin habe ich dabei reichlich Auswahl. Doch egal ob bei Lidl, Rewe, Aldi, Edeka, Bio Company, denn’s Biomarkt, Netto, Penny oder Kaufland – überall fühle ich mich als Supermarktbesucher in einer Doppelrolle: Da ist zum einen die Rolle des Staatsbürgers, in der ich erwarte, dass mich der Staat durch Gesetze und Kontrollen vor krank machenden, gefährlichen Lebensmitteln schützt; und natürlich davor, dass mich Herstellerinnen und Händler mit frei erfundenen Behauptungen über die Qualität ihrer Lebensmittel nach Belieben täuschen können. In meinen zwanzig Jahren als Gründer und Geschäftsführer von foodwatch ging es oft um solche Aspekte, wenn wir uns mit Verbraucher- und Landwirtschaftsministerinnen stritten, wenn wir politische Forderungen stellten und Konzerne und ihre Lobbymacht kritisierten. Meine andere Rolle im Supermarkt ist die des Konsumenten, der seine sogenannte Konsumentensouveränität ausüben will, so wie sie in ökonomischen Lehrbüchern beschrieben wird: Verbraucher auf Augenhöhe mit den Anbieterinnen, die eine Vielfalt von Waren in unterschiedlicher Qualität zur Wahl stellen; und aus der Fülle dieses differenzierten Angebots entscheidet sich der Konsument für dasjenige Produkt, das seinen Erwartungen an die Qualität – sei es Geschmack, Rezeptur oder Herkunft – und Preiswürdigkeit am meisten entspricht. An dieser Stelle möchte ich eine Episode wiedergeben, die beispielhaft dafür steht, warum ich mich im Supermarkt sowohl in meiner Staatsbürgerrolle als auch in meiner Konsumentenrolle ganz und gar nicht ernst genommen fühle.