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Die Zeit der Tyrannen

Author/Uploaded by Ellin Carsta

Das Buch Bernried am Starnberger See, 1940: Die Söhne der Familien von Falkenbach und Lehmann stehen vor der Einberufung in die Wehrmacht. Auf verschiedenen Wegen versucht allen voran Paul-Friedrich von Falkenbach zu verhindern, dass sie im Krieg kämpfen müssen. Gustav tritt eine Stelle als Arzt in einer Heilanstalt an. Leopold Lehmann, mittlerweile als Leiter des Familienbetriebs eingesetzt, sc...

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Das Buch Bernried am Starnberger See, 1940: Die Söhne der Familien von Falkenbach und Lehmann stehen vor der Einberufung in die Wehrmacht. Auf verschiedenen Wegen versucht allen voran Paul-Friedrich von Falkenbach zu verhindern, dass sie im Krieg kämpfen müssen. Gustav tritt eine Stelle als Arzt in einer Heilanstalt an. Leopold Lehmann, mittlerweile als Leiter des Familienbetriebs eingesetzt, scheint unabkömmlich zu sein. Aber seine Freude über diese vermeintliche Lösung hält nicht lange an. Seine Frau Irma hat sich entschieden, ihn endgültig zu verlassen. Doch wird er die Trennung akzeptieren? Niemand in der Familie ahnt, dass sich Wilhelmine von Falkenbach auf den Weg in Richtung Widerstand begeben hat. Ihr Vater Paul-Friedrich muss genau wie sein bester Freund Wilhelm erkennen, dass sein Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger schwindet. Wo stehen die Familien, und welche Gefahr droht ihnen? Die Autorin Ellin Carsta ist das Pseudonym der deutschen Autorin Petra Mattfeldt, die zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Bremen lebt. Alle Fans ihrer »Hansen-Saga« können sich über eine neue Familiensaga um die von Falkenbachs aus ihrer Feder freuen. Weitere Informationen zur Autorin finden Sie unter www.petra-mattfeldt.de. Deutsche Erstveröffentlichung bei Tinte & Feder, Amazon Media EU S.à r.l. 38, avenue John F. Kennedy, L-1855 Luxembourg April 2023 Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2023 By Ellin Carsta All rights reserved. Umschlaggestaltung: bürosüdo München, www.buerosued.de Umschlagmotiv: © footageclips © Kiartikun Bunkan © TravelPOIs.de © Davor Zupancic © ninekrai / Shutterstock 1. Lektorat: Silvia Kuttny-Walser 2. Lektorat: Diana Schaumlöffel Korrektorat: Gisela Wunderskirchner / Angelika Wiedmaier ISBN 978-2-49671-080-9 e-ISBN: 978-2-49671-079-3 www.tinte-feder.de Für Diana! Die meine Falkenbachs mit mir durch die Zeit trägt INHALTSVERZEICHNIS PROLOG 1. KAPITEL 2. KAPITEL 3. KAPITEL 4. KAPITEL 5. KAPITEL 6. KAPITEL 7. KAPITEL 8. KAPITEL 9. KAPITEL 10. KAPITEL 11. KAPITEL 12. KAPITEL 13. KAPITEL 14. KAPITEL 15. KAPITEL 16. KAPITEL 17. KAPITEL 18. KAPITEL 19. KAPITEL 20. KAPITEL EPILOG NACHWORT QUELLENLISTE Folge der Autorin auf Amazon PROLOG Auf dem Anwesen der Familie von Falkenbach bei Bernried am Starnberger See, 5. Februar 1940 Die Erkenntnis, dass die Menschen einfach nicht aus der Geschichte lernen, ist bitter. Johannes Lehmann Nun war es fünf Monate her, dass Hitler mit seinen Truppen in Polen eingefallen war und damit das Land kaum etwas mehr als zwanzig Jahre nach dem letzten Krieg in einen neuen getrieben hatte. Johannes machte es noch immer fassungslos. Er konnte einfach nicht begreifen, wie irgendjemand diesem Mann zu folgen bereit war und wie man überhaupt willens sein konnte, zu den Waffen zu greifen, hatte doch jeder in den Jahren von 1914 bis 1918 entweder Familienangehörige oder Freunde verloren oder aber das Leid, das der Verlust geliebter Menschen bedeutete, bei jemand Nahestehendem erlebt. Und selbst die Männer, die heimkehrten, waren nicht mehr dieselben wie vor der Zeit, in der man sie gezwungen hatte, das Leben anderer auszulöschen. Warum schien sich daran nur niemand zu erinnern? Johannes war es unbegreiflich. Er hatte sich auf den kleinen Baumstamm in der Nähe der alten Hütte gesetzt, die auf dem früheren Liebermann-Grundstück am Ufer des Starnberger Sees stand und in der er sich immer mal wieder mit Wilhelmine traf. Von hier aus konnte er weit übers Wasser blicken, war andererseits aber durch die Büsche, die rechts und links von ihm über die Jahre erheblich in die Höhe gewachsen waren, nicht ohne Weiteres auszumachen. Ein gutes Stück entfernt, dort, wo der See sich in Richtung Tutzing zog, konnte er mehrere Frauen erkennen, die die dünne Eisschicht am Ufer des Sees aufgehackt und zwei Boote zu Wasser gelassen hatten, mit denen sie in die Mitte des Sees ruderten. Dort angekommen, warfen sie Angeln aus, hockten dann zusammengekauert in der Kälte und hofften, ein paar Fische aus dem See zu ziehen, damit sie für ihre Kinder etwas zu essen hatten. Gewiss hätten ihre Männer, die Berufsfischer und Ernährer ihrer Familien waren, ihnen sagen können, dass ihr Unterfangen so, wie sie es angingen, zum Scheitern verurteilt war. Aber ihre Männer waren ja nicht da, sondern an der Front, wo sie statt ihrer Netze und Angelruten nun Gewehre in den Händen hielten, um Menschen zu töten, statt ihrem Beruf nachzugehen und für den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sorgen. Oder aber sie starben und kehrten niemals wieder heim. Womöglich waren einige der jungen Frauen dort draußen, die einander zu helfen versuchten, um am Ende zumindest mit einem kleinen Fang nach Hause zu gehen, bereits Witwen, ohne es zu wissen. Johannes atmete tief durch, um der Übelkeit, die bei diesen Gedanken in ihm aufstieg, Herr zu werden. Dann reckte er den Kopf, als er eine rasche Bewegung wahrnahm. Eine der Frauen war aufgestanden und hatte offenbar das Gleichgewicht verloren, denn in Sekundenschnelle war sie ins Wasser gestürzt, und die anderen bemühten sich nun mit vereinten Kräften, sie wieder ins Boot zu ziehen. Das Wasser war eiskalt und schmerzte auf der Haut wie Nadelstiche. Johannes wusste es nur zu gut, hatte er doch, bevor er zu seiner Familie zurückgekehrt war, selbst das Leben eines Fischers geführt und manchen Abend seine Hände vor Kälte nicht mehr gespürt, wenn er sein Tagwerk vollbracht hatte. Da war es ungefähr Oktober gewesen, also längst nicht so kalt wie jetzt im Februar. In den Wintermonaten tauchten die Fische eh in größere Wassertiefen ab, und das Fischen hatte keinen Sinn mehr. Vermutlich wussten dies auch die Frauen dort in den Booten, doch ihre Verzweiflung war so groß, dass sie es dennoch versuchten, in der bangen Hoffnung, vielleicht doch einige wenige Fische aus dem See zu holen. Johannes atmete erleichtert auf, als er sah, dass es den anderen Frauen gelungen war, ihre Leidensgenossin wieder ins Boot zu ziehen. Sofort holten dann alle in diesem Boot ihre Angeln ein und ruderten zurück an Land. Die Frauen in dem zweiten Boot harrten weiter in der Kälte aus. Johannes beobachtete sie noch eine Weile, dann stand er auf. Er würde lieber sterben, als je wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen und auf jemanden anzulegen. Er wollte niemandem das Leben nehmen. Er wollte vielmehr helfen, dass die, die hier am See

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