Author/Uploaded by Lagrange, Pierre
Pierre Lagrange Gnadenlose Provence Ein neuer Fall für Albin Leclerc Roman Über dieses Buch Während Albin Leclerc die Flitterwochen auf Martinique verbringt, hat es in der Heimat ein Scharfschütze auf Radsportler abgesehen. Castel und Theroux haben...
Pierre Lagrange Gnadenlose Provence Ein neuer Fall für Albin Leclerc Roman Über dieses Buch Während Albin Leclerc die Flitterwochen auf Martinique verbringt, hat es in der Heimat ein Scharfschütze auf Radsportler abgesehen. Castel und Theroux haben keinen Schimmer, wer hinter den Taten steckt. Als Leclerc von der Reise zurückkehrt, nimmt er sogleich die Ermittlungen auf. Er befürchtet, dass es der Schütze auf die Tour de France abgesehen hat, die in Kürze durch Carpentras führen wird. Ein Rennen um Leben und Tod beginnt, bei dem sich herausstellt: Die Hintergründe sind finsterer als gedacht ... Ex-Commissaire Albin Leclerc ermittelt in der Provence – die Provence-Krimi-Reihe. Band 1: Tod in der Provence Band 2: Blutrote Provence Band 3: Mörderische Provence Band 4: Schatten der Provence Band 5: Düstere Provence Band 6: Eiskalte Provence Band 7: Trügerische Provence Band 8: Gnadenlose Provence Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de Biografie Pierre Lagrange ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Autors, der bereits zahlreiche Krimis und Thriller veröffentlicht hat. In der Gegend von Avignon führte seine Mutter ein kleines Hotel auf einem alten Landgut, das berühmt für seine provenzalische Küche war. In dieser malerischen Kulisse lässt der Autor seinen liebenswerten Commissaire Albin Leclerc gemeinsam mit seinem Mops Tyson ermitteln. Inhalt 1. Kapitel 2. Kapitel 3. Kapitel 4. Kapitel 5. Kapitel 6. Kapitel 7. Kapitel 8. Kapitel 9. Kapitel 10. Kapitel 11. Kapitel 12. Kapitel 13. Kapitel 14. Kapitel 15. Kapitel 16. Kapitel 17. Kapitel 18. Kapitel 19. Kapitel 20. Kapitel 21. Kapitel 22. Kapitel 23. Kapitel 24. Kapitel 25. Kapitel 26. Kapitel 27. Kapitel 28. Kapitel 29. Kapitel 30. Kapitel 31. Kapitel 32. Kapitel 33. Kapitel 34. Kapitel 35. Kapitel 36. Kapitel 37. Kapitel 38. Kapitel 39. Kapitel 40. Kapitel 41. Kapitel 42. Kapitel 43. Kapitel 44. Kapitel 45. Kapitel 46. Kapitel 47. Kapitel 48. Kapitel 49. Kapitel 50. Kapitel 51. Kapitel 52. Kapitel 53. Kapitel 54. Kapitel 55. Kapitel 56. Kapitel 57. Kapitel 58. Kapitel Epilog Seien Sie gespannt [...] 1 Das war kein Tag zum Sterben, dachte Gaspard Lacroix und ließ sich bergab rollen. Graue Felsen strichen an ihm vorbei, sattgrüne Pinien. Er ließ den Lenker für einen Moment los und fühlte sich frei wie ein Vogel. Nichts als das Sirren der Rennradreifen war zu hören. Die Sonne glühte am strahlend blauen Himmel über der Provence. Gleichzeitig war die Luft frisch und angenehm, was bei der anhaltenden Hitzewelle in diesem Sommer ausschließlich am Fahrtwind lag. Er strich wie ein Seidentuch über Lacroix’ verschwitzte Haut. Sie war braun gebrannt und mit einigen Altersflecken gesprenkelt. Wenn er sich auszog, um zu duschen, wirkte sein Teint manchmal albern, denn natürlich gelangte die Sonne nicht an die Stellen, die vom Trikot und der Radlerhose, den Socken und Schuhen bedeckt waren. Seine Frau Louise hatte längst aufgegeben, darüber Witze zu machen und ihn mit einem dieser Models zu vergleichen, die an Pigmentstörungen litten und wegen der besonderen Färbung ihrer Haut in Szene gesetzt wurden. Lacroix sah seit Jahren so aus – spätestens, seit er nach der Pensionierung wieder obsessiv radelte: braune Arme und Beine, braunes Gesicht – und der Rest kalkweiß. Nein, kein Tag zu sterben, sagte er sich erneut und ignorierte den stechenden Schmerz im Brustkorb. Er kam und ging, wie es ihm gefiel. Gaspard Lacroix beruhigte sich meist damit, dass oft Rückenmuskeln oder Wirbel solches Stechen auslösen konnten. Sein Arzt hatte es ihm erklärt: Der Körper war es nicht gewohnt, Schmerzen im Inneren zu verorten. Wenn es Probleme auf der außen liegenden Seite eines Muskels gab, spürte man das am Rücken. Traten Probleme auf der inneren Seite auf, spürte man das in der Brust. Mit seiner Pumpe sei jedenfalls alles in Ordnung und Radfahren auch mit knapp siebzig Jahren gut fürs Herz und den Kreislauf, wenn man es nicht übertrieb. Denn sonst könnte es durchaus bedenklich sein. Gaspard Lacroix aber hatte es sein Leben lang übertrieben. Schon seit seiner Jugend, was sich irgendwann rächen würde, das war ihm klar. Aber er konnte nicht anders. Das Radfahren war eine Sucht, körperlich und mental. Als er noch in Avignon bei der Polizei gewesen war, hatte es ihm stets geholfen, eine Runde zu radeln, um zu entspannen und sich abzulenken. Sich auf andere Gedanken bringen – das sollte er nun ebenfalls tun, dachte er und bewegte den Kopf nach links und rechts, ließ es im Nacken knacken, streckte die Schultern nach hinten und spürte, dass das Stechen nachließ. Also wieder einmal falscher Alarm, wie hätte es auch anders sein sollen? An diesem Morgen drehte Lacroix seine übliche Runde von knapp vierzig Kilometern, die von Carpentras über Mazan, Mormoiron, Caromb und wieder zurück führte. Anschließend würde er sich mit Louise ein zweites Frühstück gönnen, etwas im Garten arbeiten und abends dann noch eine Runde drehen. Was sollte er auch schon groß anderes anstellen mit seiner vielen freien Zeit? Immerhin warf ein großes Ereignis seinen Schatten voraus, die Tour de France, und die sorgte wenigstens im Moment für Abwechslung. Lacroix verfolgte sie im Fernsehen und in anderen Medien. Als junger Mann wäre