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Das Flüstern der Nordsee

Author/Uploaded by Hannah Husum

DAS FLÜSTERN DER NORDSEE HANNAH HUSUM INHALT Das Flüstern der Nordsee Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6 Kapitel 7 Kapitel 8 Kapitel 9 Kapitel 10 Kapitel 11 Kapitel 12 Kapitel 13 Kapitel 14 Kapitel 15 Kapitel 16 Kapitel 17 Kapitel 18 Kapitel 19 Kapitel 20 Kapitel 21 Kapitel 22 Kapitel 23 Kapitel 24 Kapitel 25 Kapitel 26 Kapitel 27 Kapitel 28 Kapitel 29 Kapitel 30 Kapitel...

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DAS FLÜSTERN DER NORDSEE HANNAH HUSUM INHALT Das Flüstern der Nordsee Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6 Kapitel 7 Kapitel 8 Kapitel 9 Kapitel 10 Kapitel 11 Kapitel 12 Kapitel 13 Kapitel 14 Kapitel 15 Kapitel 16 Kapitel 17 Kapitel 18 Kapitel 19 Kapitel 20 Kapitel 21 Kapitel 22 Kapitel 23 Kapitel 24 Kapitel 25 Kapitel 26 Kapitel 27 Kapitel 28 Kapitel 29 Kapitel 30 Kapitel 31 Kapitel 32 Kapitel 33 Kapitel 34 Epilog Personenregister Nachwort DAS FLÜSTERN DER NORDSEE Hannah Husum KAPITEL EINS Eine einsame Möwe quäkte irgendwo über seinem Kopf. Aus einem Lautsprecher tönte die blecherne Melodie von Bill Withers’ Ain’t No Sunshine und vermischte sich mit dem Wummern der Schiffsmotoren. Eine kalte Brise streifte Kriminalhauptkommissar Gabriel Behrens Nacken und er zog den Kragen seiner Jacke etwas höher. Doch er fröstelte nicht, den Blick starr auf die Silhouette der Insel gerichtet, die sich vor ihm wie dunkelgrüner Belag auf der grauen Nordsee aus dem grauen Nebel schälte. Er und sein Team hatten die letzte Autofähre von Nordstrand genommen und waren mit ihren drei Wagen die einzigen Passagiere gewesen – abgesehen von einem Fischer mit seinem Pritschenwagen, der ihm vor der Abfahrt nicht ohne Stolz erklärt hatte, der letzte Fischer von Pellworm zu sein. Gabriel hatte sich seinen Namen nicht gemerkt und sich freundlich verabschiedet, um sich an den Bug zu stellen. Zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf, als dass er Kapazitäten für bedeutungslosen Small Talk gehabt hätte. Allein die Möglichkeit, dass es nach all den Jahren wieder passiert war, rief ein Gemisch an Gefühlen in ihm wach, die zwischen Elektrisierung, Scham und rechtschaffenem Zorn pendelten und ihn seit dem Anruf vor vier Stunden nicht mehr losgelassen hatten. Sie waren noch nie so schnell aufgebrochen, und das hatte seinen Grund. Um ihn herum peitschte die Gischt wie kalte Watteflocken um den Bug, als jemand neben ihn trat. Es war seine Assistentin, Kriminalkommissarin Penelope Moreau. Sie trug einen gewachsten Parka mit hochgezogenem Kragen und hatte ihre langen haselnussbraunen Haare unter einer Mütze versteckt, die ihr Gesicht schmal und elfenhaft wirken ließ. »Hat er sich schon gemeldet?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen. »Nein. Aber das wird er sicher bald. Wir fischen jetzt in seinem Teich.« »Das war nur eine Frage der Zeit, schätze ich. Auch ein alter Furz wie er wird sich daran gewöhnen.« »Pellworm also. Ich höre den Namen zum ersten Mal«, wechselte er das Thema und nickte in Richtung des schmalen Streifens Land am Horizont. Der war nur wenige Kilometer entfernt, wirkte aufgrund seiner fehlenden Erhebungen allerdings sehr weit weg. »Hast du was rausgefunden, Penny?« »Klar«, gab sie zurück und schob die Hände in die Taschen ihrer Jacke, um sich vor dem kühlen Herbstwind zu schützen. »Knapp eintausendzweihundert Einwohner auf etwa vierzig Quadratkilometern, liegt erstaunlicherweise einen Meter unter dem Meeresspiegel. Das, was wir da vorne sehen, ist wahrscheinlich der Deich, sonst würde es die Insel gar nicht mehr geben. Der Hauptort heißt Tammensiel oder Tammensiel oder so ähnlich. Da ist auch die Polizeidienststelle, ist mit im Rathaus untergebracht. Zwei Beamte schieben da Dienst. Außerdem gibt es ein medizinisches Versorgungszentrum mit einem Allgemeinmediziner.« »Wo ist die Leiche?«, fragte Gabriel. »Ich hoffe, nicht in diesem MVZ?« »Mir wurde am Telefon versichert, dass sie noch an Ort und Stelle liegt und nicht bewegt wurde.« »Sehr gut. Hat der Inselarzt bereits einen Bericht verfasst?« »Nein. Hat nur den Tod festgestellt und eine Einstichstelle am Hals entdeckt.« »Mehr nicht?« Penny zuckte mit den Achseln. »Der Bericht ist sehr kurz.« »Alles klar, danke.« Der Anleger von Pellworm ragte weit ins Wattenmeer hinein und flankierte die Fahrrinne wie ein langer grauer Finger mit einem Häuschen am Ende und hochaufragenden Holzbohlen. Die Fähre drosselte ihre Fahrt und begann mit dröhnenden Motoren zu wenden. »Da ist schon unser Empfangskomitee«, bemerkte Penny, und ihr Tonfall ließ keinen Zweifel daran, was sie davon hielt. Gabriel betrachtete den einsamen Streifenwagen, an dem eine einzelne Gestalt lehnte und ihre Ankunft beobachtete. »Können wir niemandem verübeln«, gab er schließlich zurück und wandte sich ab, um zum Heck zu gehen. Das Deck war rutschig von der Gischt. Als Penny zu ihm aufgeholt hatte, deutete er auf die beiden Volkswagen Passat und den weißen Kastenwagen ohne Fenster. »Fahrt ihr schon mal zur Unterkunft, wenn wir angelegt haben.« »Was ist mit dir?« »Ich versuche ein höflicher Gast zu sein«, entgegnete er. Als sie anlegten, kratzte die Rampe mit einem hässlichen Geräusch über den Spritzbeton des Anlegers. Die Kollegin von der Polizeidienststelle Pellworm wartete mit verschränkten Armen an ihrem Dienstwagen, während er auf sie zuschritt. Die Autos fuhren an ihm vorbei auf die lange Landbrücke. »Merle Winter, nehme ich an?«, fragte er und streckte ihr die Hand entgegen. Sie war deutlich kleiner als er, wie so ziemlich jeder Mensch, dem er je begegnet war, für eine Frau aber recht groß gewachsen mit zum Zopf gebundenen blonden Haaren und blauen Augen, aus denen ihm Klugheit entgegenblickte. »Oberkommissarin Winter«, entgegnete sie, ohne sein Lächeln zu erwidern. Falls seine bärenhafte Statur sie beeindruckte, ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken. Gabriel mochte sie instinktiv. »Sie müssen Kriminalhauptkommissar Behrens sein.« »Ah, sagen Sie doch bitte Gabriel zu mir.« »Wenn Sie mir verraten, warum ich eine Amtsanweisung der Staatsanwaltschaft im E-Mail-Postfach habe, die besagt, dass ich die Füße still halten soll, bis eine Sonderkommission eintrifft.« »Das dürfte Sie doch nicht verwundern. Es gibt einen Verdacht auf vorsätzliche Tötung. Dafür ist das LKA zuständig.« »Das weiß ich selbst«, entgegnete Winter grimmig. »Aber ich habe nicht einmal mitgeteilt bekommen, worum es hier geht. Niemand redet mit mir.« »Die Staatsanwaltschaft geht von einem Serientäter aus«, erwiderte er wahrheitsgemäß. Nun, es war zumindest nicht gelogen. »Wir haben hier eine Leiche ohne sichtbare Gewalteinwirkung. Seit wann zieht das eine Sonderkommission nach sich? Mit Nummernschildern aus Niedersachsen? Ich wüsste nicht, dass ich ein Amtshilfeersuchen eingereicht hätte, und das zuständige Präsidium wusste auch nichts«, sagte Merle Winter und verschränkte wieder die Arme unter der Brust. Ihre Augen funkelten ihn jetzt angriffslustig an. »Wenn wir uns irren, sind wir übermorgen wieder weg.

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