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Agnes Tveit 02 - Todesschlag

Author/Uploaded by Fuglehaug, Randi


 
 
 Randi Fuglehaug
 
 
 Todesschlag
 
 Ein Agnes-Tveit-Krimi
 Kriminalroman
 
 
 Aus dem Norwegischen
 von Hanne Hammer
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Über dieses Buch
 
 
 
 
 Der zweite Fall für Agnes Tveit und ein Drama auf offener Bühne
 Die Woche vor Ostern steht ganz im Zeichen des reno...

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 Randi Fuglehaug
 
 
 Todesschlag
 
 Ein Agnes-Tveit-Krimi
 Kriminalroman
 
 
 Aus dem Norwegischen
 von Hanne Hammer
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Über dieses Buch
 
 
 
 
 Der zweite Fall für Agnes Tveit und ein Drama auf offener Bühne
 Die Woche vor Ostern steht ganz im Zeichen des renommierten Jazz-Festivals, das alljährlich in Voss stattfindet. In diesem Jahr wird es eröffnet von der Königin des Saxophons: Marta Tverberg. Sie spielt zwei Stunden ohne Pause. Hält eine flammende Rede gegen den Sexismus im Musikbetrieb. Nimmt ihr Instrument für ein letztes Solo. Und bricht tot auf der Bühne zusammen. Agnes Tveit sitzt im Publikum. Sie schreibt an einer Biographie über die weltberühmte Musikerin aus Voss. Als ihr die Tagebücher der Musikerin zugespielt werden, kommen Agnes Zweifel über die Todesumstände. Gleich mehrere Verdächtige tauchen dort auf. Doch wer kannte Marta Tverberg wirklich? Agnes recherchiert, stellt unbequeme Fragen. Und schwebt plötzlich selbst in Lebensgefahr. Denn Voss ist klein, und jeder kennt hier jeden …
 
 
 
 Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
 
 
 
 
 Biografie
 
 
 
 
 Randi Fuglehaug ist eine norwegische Autorin und Free-Lance-Journalistin. Sie wuchs in Voss auf und kennt die Gegend, über die sie schreibt, sehr genau. »Todesschlag« ist der zweite Kriminalroman in der Agnes-Tveit-Reihe. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Oslo.
 
 Hanne Hammer ist in der Nähe von Bonn aufgewachsen. Nach einer Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin und längeren Aufenthalten in Norwegen und Dänemark hat sie sich 1997 als Übersetzerin norwegischer, dänischer und englischsprachiger Autorinnen und Autoren selbstständig gemacht. Sie lebt heute in Köln.
 
 Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
 
 
 
 
 
 Inhalt
 
 
 
 
 Motto
 
 
 Palmsamstag
 
 
 Palmsonntag
 
 
 Montag
 
 
 Dienstag
 
 
 Mittwoch
 
 
 Gründonnerstag
 
 
 Karfreitag
 
 
 Karsamstag
 
 
 Ostersonntag
 
 
 Ostermontag
 
 
 Elf Monate früher
 
 
 Personenregister
 
 
 
 
 
 
 
 Die Musik wählt sich ihre Musiker.
 
 Patricia Barber
 
 
 
 
 
 
 Palmsamstag
 
 Diese verdammten Idioten, allein schon, wie sie da saßen. Die Frauen mit rotem Lippenstift, die Männer in schwarzen Mänteln. Die aufgesetzten ernsten Gesichter, die leeren Blicke. Die Hände, die rhythmisch klatschten. Die Pseudo-Insider, die sich mit geschlossenen Augen auf ihren Plätzen leicht vor- und zurückwiegten, als wollten sie zeigen, dass sie – im Gegensatz zum Rest des Publikums – in die Musik eintauchten.
 In Augenblicken wie diesem, wenn das grelle, auf die Bühne gerichtete Licht kurz ausging und sie selbst mehr von dem Saal sah, ließ Marta Tverberg den Blick gern über die Menschen unten in den vorderen Reihen schweifen. Vielleicht wurde sie langsam alt und gebrechlich, doch ihre Augen funktionierten noch einwandfrei.
 Sie sah alles.
 Sie sah den Bürgermeister in einem Anzug, der eigentlich hätte gebügelt sein sollen, und einem Hemd, das über dem Bauch spannte, wie er sich nach Hause in seine Sofaecke und nach einer Schale mit Süßigkeiten sehnte, die sicherlich das ganze Wochenende bereitstand und ständig von seiner Frau neu aufgefüllt wurde.
 
 Sie sah den stolzen, aber nervösen Blick des Festivalleiters unter den braunen Locken, wie er ihren Blick suchte und aufmunternd lächelte wie ein gehorsamer Hundewelpe.
 Sie sah all die Freaks, die vor dem Konzert zu viel Rotwein getrunken hatten und schliefen.
 Marta wartete, bis der Applaus verstummt war, bevor sie die Lippen noch einmal an das Mundstück des Tenorsaxophons legte. Das Licht funkelte auf dem Messing und ließ das Horn glänzen. Hinter ihr rasselten die Trommeln, sie hörte, wie der Bass einsetzte, bevor die sanften Töne, die sie geschrieben hatte, aus dem großen Flügel strömten. Wenn sie genauso reibungslos zum Ende kamen, hatte sie nicht den geringsten Zweifel, dass diese Auftragskomposition als eine der hervorragendsten und am besten ausgeführten in die Geschichte von Vossa Jazz eingehen würde. Das Stück war wahrhaftig das beste, das sie während ihrer ganzen Karriere komponiert hatte.
 Und zwar in gerade mal sieben Monaten.
 Allein das war historisch.
 Gewöhnlich brauchten Musiker mindestens ein Jahr für diesen prestigeträchtigen Auftrag, das wusste sie, manche sogar zwei. In Rekordzeit hatte sie Jazzmusik der Weltklasse geschaffen. Von diesem klassischen, grandiosen Instrumentalstück erwartete sie sich die ganz große Anerkennung.
 Der Chor der Unzufriedenen würde seine Worte zurücknehmen müssen.
 Selbstverständlich hatte sich niemand dazu geäußert. Sie hatten nicht den Mumm, ihr auch nur ein Wort ins Gesicht 
 zu sagen. Aber sie hatte das Gerede natürlich mitbekommen. Die Diskussionen. Wie sie über sie hergezogen waren. Zuletzt gestern bei der Probe, als sie die letzten kosmetischen Änderungen an dem Plan für die Aufführung vorgenommen hatten. Sie war auf der Toilette gewesen, als sie draußen Stimmen gehört hatte.
 »Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob ihre Lungen das mitmachen«, hatte ein Mann gemurmelt.
 »Ich finde es viel interessanter, ob ihr Gesicht das mitmacht«, hatte der andere gesagt. »Ihre Botox-Fratze dürfte im Scheinwerferlicht doch ständig Gefahr laufen, aufzuplatzen.«
 Der Erste hatte gekichert und noch hinzugefügt: »Ich habe gehört, dass sie im Nacken Gaffatape benutzt, damit ihr Hals auf den Bildern straffer aussieht.«
 Sie war wütend hinausgestürmt, sobald sie drinnen fertig gewesen war, doch da waren sie bereits verschwunden. Waren das die Typen von Voss Lyd? Während der intensiven Probetage hatten nicht so viele Zugang zum Olavsaal, eigentlich nur die Tontechniker, die Musiker, der Produzent und ein paar ausgewählte Journalisten. Sie fragte sich immer noch, wer das gewesen war, der so etwas über sie gesagt hatte, denn die Kommentare nagten noch an ihr. Am ärgerlichsten war, dass sie jetzt wieder auftauchten, wo sie sich auf ihr Spiel konzentrieren sollte. Zum Glück war ihr diese Musik so vertraut, dass sie wie auf Autopilot spielen konnte, oder als spielte ein anderer für sie. Plötzlich sorgte sie sich, dass einer der Journalisten genau das in seiner Besprechung schreiben könnte, nämlich dass sie
 nicht im Augenblick anwesend war.
 
 Sie versuchte, sich wieder zu fokussieren, doch alles fühlte sich plötzlich falsch an.
 Was war es schlussendlich wert, hier zu stehen und sich in dem sogenannten Glanz

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