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Das Café ohne Namen

Author/Uploaded by Robert Seethaler


 
 Das Café ohne Namen
 
 
 
 
 
 Der Autor
 
 
 
 Robert Seethalers Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Mit seinem Roman Ein ganzes Leben 
 stand er auf der Shortlist des International Booker Prize. Er lebt in Berlin und Wien.
 
 Das Buch
 
 Wien, 1966. Die alte Stadt erwacht, und auch der Gelegenheitsarbeiter Robert Si...

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 Das Café ohne Namen
 
 
 
 
 
 Der Autor
 
 
 
 Robert Seethalers Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Mit seinem Roman Ein ganzes Leben 
 stand er auf der Shortlist des International Booker Prize. Er lebt in Berlin und Wien.
 
 Das Buch
 
 Wien, 1966. Die alte Stadt erwacht, und auch der Gelegenheitsarbeiter Robert Simon wird vom Aufbruch erfasst. Er pachtet eine Gastwirtschaft und
 eröff net sein eigenes Café. Das Angebot ist klein, das Viertel ist arm, doch die Menschen kommen, und sie bringen ihre Geschichten mit - von der Sehnsucht, vom Verlust, vom unverhoff ten Glück. Und während die Stadt sich vor ihren Augen erneuert, verwandelt sich auch Simons eigenes Leben.
 
 
 
 
 
 Robert Seethaler
 Das Café ohne Namen
 Roman
 Ullstein
 
 
 
 
 Besuchen Sie uns im Internet:
 www.ullstein.de
 
 ISBN 978-3-8437-2901-7
 
 © 2023 by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
 Alle Rechte vorbehalten
 Umschlaggestaltung: BÜRO JORGE SCHMIDT, München
 Umschlagabbildung: © bpk / Germin
 Autorenfoto: Urban Zintel
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 Inhalt
 
 
 Der Autor / Das Buch
 
 
 Titelseite
 
 
 Impressum
 
 
 1.
 
 
 2.
 
 
 3.
 
 
 4.
 
 
 5.
 
 
 6.
 
 
 7.
 
 
 8.
 
 
 9.
 
 
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 Cover
 
 
 Titelseite
 
 
 Inhalt
 
 
 1.
 
 
 
 
 
 1.
 Robert Simon verließ die Wohnung, in der er mit der Kriegerwitwe Martha Pohl lebte, um halb fünf an einem Montagmorgen. Es war im Spätsommer des Jahres 1966, Simon war einunddreißig Jahre alt. Er hatte allein gefrühstückt – zwei Eier, Brot mit Butter und schwarzen Kaffee. Die Witwe hatte noch geschlafen. Aus der Kammer hatte er ihr leises Schnarchen gehört. Er mochte das Geräusch, es rührte ihn auf merkwürdige Weise an, und manchmal warf er einen Blick durch den Türspalt, wo er in der Dunkelheit die weit geöffneten Nasenlöcher der alten Frau ahnte.
 Auf der Straße schlug ihm der Wind entgegen. Wenn der Wind von Süden kam, brachte er den Marktgestank, den Geruch von Abfall und faulem Obst mit sich, aber heute kam er aus westlicher Richtung und die Luft war frisch und kühl. Simon lief an dem grauen Wohnblock der Straßenbahnpensionäre vorbei, an der Blechwerkstatt Schneeweis & Söhne und an einer Reihe kleiner Läden, die allesamt noch geschlossen waren. Er ging über die Malzgasse zur Leopoldsgasse und gelangte, indem er die Schiffamtsgasse überquerte, zur kleinen Haidgasse. An der Ecke blieb er stehen, um einen Blick in den Gastraum des ehemaligen Marktcafés zu werfen. Er legte die Stirn an die Scheibe und spähte mit zusammengekniffenen Augen ins Innere. Vor dem großen schwarzen Tresen standen Tische und Stühle übereinandergestapelt. Die Tapete war ausgebleicht und wölbte sich an einigen Stellen. Es sah aus, als hätten die Wände Gesichter. Die Mauern brauchen Luft, dachte Simon. Die Fenster müssten ein paar Tage offen bleiben, erst danach würde er streichen. Der Moder und die Feuchtigkeit. Die alten Schatten und der Staub. Er drückte sich von der Scheibe ab, drehte sich um und überquerte die Straße zum Markt, wo Johannes Berg gerade mit lautem Knattern die Rollläden seiner Fleischerei auffahren ließ.
 »Guten Morgen«, sagte der Fleischermeister. »Du kannst mir ein paar Blöcke Eis hacken, wenn du willst.«
 »Ich hab genug mit dem Gemüse zu tun«, sagte Simon. »Neunzehn Kisten Steckrüben.«
 Der Fleischer zuckte mit den Schultern und machte sich daran, mit einer Kurbelstange die Markise auszufahren. Er schwitzte, und sein Nacken glänzte in der Morgensonne.
 »Wenn du willst, schmiere ich dir später die Scharniere«, sagte Simon.
 »Das kann ich auch allein.«
 »Letzten Winter hast du sie mit ranzigem Schmalz eingeschmiert. Im Frühling ist der Gestank bis hinüber in den Prater gezogen.«
 »Das war kein Schmalz, sondern Schlachtfett.«
 »Sag einfach, wenn ich dir helfen soll«, sagte Simon. »Ich kann es nachher machen. Dauert nicht lange.«
 »Ist gut«, sagte der Fleischer. Er hakte die Stange aus, stellte sie neben die Eingangstür und wischte mit den Händen über seine von Blutflecken bedeckte Schürze. Sein Gesicht wirkte weich im gedämpften Licht unter dem rotweiß gestreiften Stoffdach.
 »Heute wird ein schöner Tag«, sagte er. »Viel Sonne, aber nicht zu heiß.«
 »Bestimmt«, sagte Simon. »Wir sehen uns später.«
 Er war ein hagerer Mann mit sehnigen Armen und langen, dünnen Beinen. Sein Gesicht war braungebrannt von der Arbeit im Freien, sein Haar hing ihm aschblond und wirr in die Stirn. Seine Hände waren groß und übersät mit

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