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Die Affäre

Author/Uploaded by Flood, Helene


 
 
 Zum Buch
 Ist es schlimmer, seinen Mann oder die Polizei anzulügen? Rikke täuscht sie beide. Als ihr Nachbar Jørgen im Obergeschoss tot aufgefunden wird, werden die Bewohner des Hauses von der Polizei verhört. Wie kann Rikke vor Åsmund zugeben, dass Jørgen und sie eine Affäre hatten? Und wie lange kann sie die Affäre vor ihren Nachbarn, ihrem Mann und ihrer Tochter im Teenage...

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 Zum Buch
 Ist es schlimmer, seinen Mann oder die Polizei anzulügen? Rikke täuscht sie beide. Als ihr Nachbar Jørgen im Obergeschoss tot aufgefunden wird, werden die Bewohner des Hauses von der Polizei verhört. Wie kann Rikke vor Åsmund zugeben, dass Jørgen und sie eine Affäre hatten? Und wie lange kann sie die Affäre vor ihren Nachbarn, ihrem Mann und ihrer Tochter im Teenageralter verheimlichen, während die Ermittlungen in der Nachbarschaft näher rücken? Rikke weiß, dass ihr die Polizei bald zuvorkommen wird. Also trifft sie eine Entscheidung. Eine letzte Gnadenfrist, dann wird sie Åsmund die Affäre beichten. Doch dann wird Rikke von einer erschreckenden Offenbarung getroffen. Jørgen kann nur von jemandem getötet worden sein, der in ihrem kleinen Apartmenthaus lebt.
 Zur Autorin
 Helene Flood ist Psychologin und lebt mit ihrer Familie in Oslo. Ihr erster Roman wurde bereits vor Erscheinen in Norwegen in 28 Länder verkauft. Er stand monatelang auf der Bestsellerliste. Auch ihr zweiter Roman »Die Affäre« wurde von Publikum und Presse begeistert aufgenommen.
 
 Helene Flood Die Affäre Psychothriller Aus dem Norwegischen von Ursel Allenstein Wenn Sie gerne reisen, klicken Sie hier Die norwegische Ausgabe erschien 2021 unter dem Titel »Elskeren« bei Aschehoug & Co (W. Nygaard) AS, Oslo. Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Copyright © 2021 by Helene Flood Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2023 by btb Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München Published in Agreement with Oslo Literary Agency Umschlaggestaltung: semper smile, München Covermotiv: © Arcangel/Erica Schroeder Satz: Uhl + Massopust, Aalen ISBN 978-3-641-26396-6 V001 www.btb-verlag.de www.facebook.com/penguinbuecher 
 Denn die einen sind im Dunkeln
 und die andern sind im Licht
 und man siehet die im Lichte
 die im Dunkeln sieht man nicht.
 Bertolt Brecht, Die Dreigroschenoper
 
 
 
 TEIL I
 Ich verspreche, dich nicht zu stören
 
 
 
 Du hast mich gefragt, wann ich Jørgen kennenlernte. Würdest du mir glauben, wenn ich sage, dass ich es nicht weiß? Es muss irgendwann im Garten gewesen sein oder im Treppenhaus oder vor dem Haustor, aber ich habe keine Erinnerung daran. Kurz nach unserem Einzug kam unser Sohn auf die Welt, eine Frühgeburt. Wir hatten so viele Termine im Krankenhaus, so viele Sorgen. Das soll keine Ausrede sein. Ich meine es ernst. Ich erinnere mich ganz einfach nicht.
 Aber ich weiß noch, wann ich ihn zum ersten Mal sah. Es muss Anfang Juli gewesen sein, im Jahr unseres Einzugs. Das kann ich so genau eingrenzen, weil wir die Wohnung damals erst seit ein paar Tagen übernommen hatten. Es war ein warmer Sommerabend, an dem Åsmund und ich in der alten Wohnung saßen und ich es nicht mehr aushielt; ich musste zum neuen Haus fahren und es mir ansehen, mir unser neues Leben ansehen, das bald beginnen sollte.
 Sie saßen auf dem Holzdeck im Garten, als ich kam. Du weißt ja, dass der Weg zum Eingang direkt daran vorbeiführt. Ich sah zu ihnen hinüber, als ich vorüberging, und wollte sie grüßen, aber sie aßen gerade und beachteten mich nicht. Sie waren zu fünft, offenbar gute Freunde. Ich kam allein, war schwanger, rund und schwer, ich war schnell gegangen, sodass mir der Schweiß lief, und ich kannte sie nicht. Ich schloss die Tür zu unserer Wohnung auf.
 Die Wohnung war leer. Die früheren Besitzer hatten ihre Möbel mitgenommen, doch ihr Geruch hing noch in den Räumen. Es roch nicht nach uns, wenn du verstehst, was ich meine? Als wir die Wohnung übernahmen, hatten wir das Gefühl, wir hätten uns in einen gewissen Lebensstil eingekauft. Oder eine gewisse soziale Schicht. Als wären wir jetzt etwas feiner als vorher, nur weil wir diese Immobilie besaßen, an dieser Adresse. Doch als die Wohnung nicht mehr geschmackvoll eingerichtet war und meine Schritte an den leeren Wänden mit den Nagellöchern widerhallten, kamen mir Zweifel. Ich kann es nicht anders erklären: Ich fühlte mich, als würde ich zu große Schuhe tragen.
 In der Küche ging ich zum Fenster und blickte auf die Terrasse hinab, wo sie saßen. Trotz der Wärme öffnete ich es nicht. Ich weiß nicht warum. Vielleicht wollte ich nicht aufdringlich wirken. Sie schienen mit dem Essen fertig zu sein. Auf dem Tisch standen mehrere Weinflaschen. Die Freunde unterhielten sich, und ich konnte ihre Stimmen durch die geschlossenen Fenster hören, aber nicht, was sie sagten. Sie diskutierten über irgendetwas, ziemlich heftig, so schien es, aber die Stimmung war gut. Von Zeit zu Zeit brachen alle in Gelächter aus. Es waren drei Männer und zwei Frauen. Einen der Männer erkannte ich wieder, er war Filmschaffender und hatte vor einigen Jahren einen umstrittenen Dokumentarfilm gedreht, ich hatte das Thema vergessen, Flüchtlingspolitik oder Integration oder Ähnliches. Die Zeitungen hatten viel darüber berichtet. Irgendwie kam mir auch eine der Frauen bekannt vor, ich hatte das Gefühl, ich hätte sie schon im Fernsehen gesehen. An der einen Längsseite saßen ein Mann und eine Frau, die augenscheinlich ein Paar waren. Er hatte den Arm auf ihre Stuhllehne gelegt, und einmal, als sie alle lachten, drehte sie sich lächelnd zu ihm um und strich ihm etwas von der Wange. Später legte er seinen Arm auf ihren unteren Rücken. Sie lehnte sich über den Tisch, um etwas zu sagen. Ihr langes, tiefrotes Haar war zu einem dicken, kunstvollen Zopf geflochten, der auf ihrem Rücken ruhte, und als sie sich vorbeugte, um etwas zu erzählen, glitt er zur Seite. Der Mann, der neben ihr saß, hob ihn vorsichtig wieder an seinen Platz zurück. Sie drehte sich zu ihm um, weil sie seine Berührung bemerkte, und redete weiter, während sie ihn anlächelte. Vielleicht erzählte sie gerade etwas, das sie gemeinsam erlebt

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