Author/Uploaded by Riepp, Antonia
Mehr über unsere Autorinnen, Autoren und Bücher: www.pipe.de Wenn Ihnen dieser Roman gefallen hat, schreiben Sie uns unter Nennung des Titels »Die Frauen von Capri – Im blauen Meer der Tage« an [email protected] , und wir empfehlen Ihnen gerne vergleichbare Bücher. © Piper Verlag GmbH, München 2023 Redak...
Mehr über unsere Autorinnen, Autoren und Bücher: www.pipe.de Wenn Ihnen dieser Roman gefallen hat, schreiben Sie uns unter Nennung des Titels »Die Frauen von Capri – Im blauen Meer der Tage« an [email protected] , und wir empfehlen Ihnen gerne vergleichbare Bücher. © Piper Verlag GmbH, München 2023 Redaktion: Kerstin von Dobschütz Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe) Covergestaltung: u1 berlin/Patrizia Di Stefano Covermotiv: Foto di Fosco Maraini/Proprietà Gabinetto Vieusseux © Archivi Alinari; Getty Images (Gianpaolo Fabozzo / EyeEm; Dimitris66); Shutterstock.com Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. 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Inhalt Inhaltsübersicht Cover & Impressum Kapitel 1 Mannaggia München, Gegenwart Kapitel 2 Wilhelmine Capri, 1914 Kapitel 3 Die Sache mit Oskars Zimmer München, Gegenwart Kapitel 4 Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann München, Gegenwart Kapitel 5 Die Reise Neapel, Capri, Gegenwart Kapitel 6 Die Firma Capri, die Nachkriegsjahre Kapitel 7 Die Villa Santoro Gegenwart, Anacapri Kapitel 8 Niccolò Capri, die Fünfzigerjahre Kapitel 9 Gemischte Gefühle Capri, Gegenwart Kapitel 10 Karriere Capri, Sardinien, Neapel 1960 Kapitel 11 Die kleine Wachtel Capri, Gegenwart Kapitel 12 Die Verlobung Capri, Ischia, Neapel, 1960–1961 Kapitel 13 Alte Sachen, alte Geschichten Capri, Gegenwart Kapitel 14 Väter Capri, 1961 Kapitel 15 Mare di sotto Capri, Gegenwart Kapitel 16 Die Geburt Anacapri, 1963 Kapitel 17 Der Auftrag Capri, Gegenwart Kapitel 18 Die Unzufriedene Capri, 1963–1965 Kapitel 19 Valentina Capri, Gegenwart Kapitel 20 Die Befreiung Capri, späte Sechziger- und frühe Siebzigerjahre Kapitel 21 Catias Traum Capri, Gegenwart Epilog Daniel Capri, Gegenwart, drei Monate später Buchnavigation Inhaltsübersicht Cover Textanfang Impressum Kapitel 1 Mannaggia München, Gegenwart »Nein, ich will dich nicht sehen«, flüsterte Catia. »Schließlich liege ich nicht im Sterben, ciao , Daniel.« Hastig legte sie auf. Ihre Wangen glühten, denn es war nicht normal für sie, so mit ihrem Ehemann zu reden. Noch dazu fand das Gespräch unter erschwerten Bedingungen statt, denn Catia war dafür unter die Bettdecke gekrochen. Sie wollte die andere Patientin nicht stören, außerdem sollte diese nicht jedes Wort mitbekommen. Mit einem gemurmelten Fluch wühlte Catia sich wieder unter dem Bettzeug hervor. Zwischen ihren Ärger schlich sich erneut die Angst. Der Countdown lief. Morgen um elf Uhr sollte es so weit sein. Endoskopische Entfernung der Gallenblase, eine Routineoperation. Ehe das passierte, musste noch die Entzündung zurückgehen, und deswegen hing sie seit vorgestern am Tropf. Die Operation mochte für die Ärzte etwas Alltägliches sein, doch sie war und blieb ein Eingriff. In ihren Körper. Etwas würde in Bereiche ihres Innersten vordringen, die nicht einmal sie selbst kannte, und ein Stück davon würde herausgeschnitten werden. Eine gruselige Vorstellung. Schon bereute sie es, sich Daniel gegenüber so unversöhnlich gezeigt zu haben. Was, wenn etwas schiefging und sie nicht mehr aus der Narkose erwachte? Wie würde er sich dann fühlen? Warum musste sie sich auch so aufregen über die Sache mit Oskars Zimmer? Ja, Daniel hätte mit ihr reden sollen, ehe er sich dort breitmachte, kaum dass sein Sohn das Flugzeug nach Sydney bestiegen hatte. Aber woher hätte er wissen sollen, dass sie sich schon seit Wochen darauf freute, wenigstens für eine Weile ein Zimmer für sich zu haben? Die Aussicht darauf hatte sie sogar ein wenig darüber hinweggetröstet, dass sie ihren Sohn fast ein Jahr lang nur per Videotelefonat sehen würde. Ich bin eine Rabenmutter, dachte sie, und als Ehefrau gebe ich auch kein souveränes Bild ab. Mama wäre das mit dem Zimmer nicht passiert. Die hatte Papa stets im Griff. Catias Blick begegnete dem der alten Dame, die im anderen Bett lag, dem vor dem Fenster. Frau Santoro, bestimmt achtzig oder noch älter. Sie hatte das Kopfteil des Bettes hochgefahren, vor dem milchigen Grau des süddeutschen Winterhimmels hob sich ihr schwarzes Haar ab wie eine Gewitterwolke. Heute Morgen hatte sie es sorgfältig mit Haarnadeln und Spangen hochgesteckt, nur um das Kunstwerk gleich danach erschöpft in die Kissen sinken zu lassen. Zuvor war sie lange im Bad gewesen, welches sie dezent geschminkt verließ. Angesichts dieser Anstrengungen befürchtete Catia eine Phalanx von Besuchern, doch Frau Santoro bekam keinen Besuch und schien auch keinen zu erwarten.